Universal Serie

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Frage 3: "Wie häufig empfiehlt es sich zu üben, um Ergebnisse erzielen zu können?"

(DERGRUBE im Experten-Interview für Universal Music / SPINNUP – 2015)

Das muss immer individuell betrachtet werden – es gibt zum Beispiel “unterschiedliche Lerntypen” – daher fällt das “individuelle Übe-Verhalten” durchaus unterschiedlich aus. Zumal es auch noch um die Frage geht, was wer zu welchem Zeitpunkt der stimmlichen Entwicklung wie lange und vor allem wie übt:

Bleiben wir mal bei den AnfängerInnen

Grundsätzlich gebe ich den meisten AnfängerInnen zu ihren im Unterricht individuell angepassten Übungen die grobe Richtschnur “nicht stundenlang – aber dafür öfter, regelmäßig und konzentriert” mit auf den Weg: Einmal die Woche fünf Stunden ins Fitnessstudio rennen und sich nach zwei Monaten wundern, dass man nicht wie Arnold aussieht ist Käse: Täglich – aber nicht stundenlang (und vor allem gewusst wie) – ist da effektiver:

Die Gesangspädagogin Franziska Martienssen-Lohmann wies schon in den 1950er Jahren darauf hin, dass (Zitat) “stundenlanges “fleissiges” Unkonzentriertsein mit fruchtbarem Üben nichts zu tun hat” und dass “kurze, aber durch Wochen regelmäßig angestellte Übungen die besten Ergebnisse liefern, während krampfiges, überlanges Üben an Einzeltagen sehr wenig einbringt” (Zitatende).

Wer Falsches oder halbrichtiges verkrampft übt, verfestigt Falsches und halbrichtiges. Im Unterschied zu eher kurzen “konzentrierten handwerklichen Einzel-Übungen” zählen Anforderungen wie “Bühnen-Programm mit drei Stunden Dauer als Durchlaufprobe üben” zwar auch im weitesten Sinne zum Üben – ich würde dies aber schon eher als “proben” oder "erarbeiten" bezeichnen: 

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Als "Proben und erarbeiten" dessen, was man vorher in kleinen Schritten erübt hat. Naturgemäß ist das "Material üben von Dreistunden-Konzerten" aber meist nicht direkt zu Beginn eines AnfängerInnen-Unterrichtes relevant – und folgt etwas später. (tg)