Erinnerung an Peter van den Hoogen

Auf Peter!!!

 Tja… nachfolgende Fotos waren ursprünglich mal "spontan für ein Facebook-Posting" entstanden – zu dem es leider nicht mehr kam. Über 10 Jahre lang schlug ich immer Mittwochs im Antiquitäten-Laden von Peter van den Hoogen auf: Zu einem "kurzen philosophisch-sonnentrommlerischen Plausch mit Peter". Fast immer verließ ich den Laden mit der ein oder anderen Kleinigkeit – was Peter oft mit den Worten "aaah - dann kann ich gleich Tabak kaufen gehen" kommentierte. 

Mit der Zeit brauchte ich (hüstl) so manch´ Mitbringsel wahrscheinlich nicht wiiirklich :-) Was wiederum – wenn die Sonnentrommlerin daheim lächelnd auf diese Tatsache hinwies – von mir mit den Worten "Peter braucht Tabak" erklärt wurde :-) Ich finde, ein absolut überzeugendes Argument – und nebenbei eine absolute Win-Win-Situation: Viele schöne alte Bücher, Bilder, Musikinstrumente, Möbel u.v.m. fanden so den Weg zu mir und uns. Jedes Stück erinnert mich nun an Peter.

Dann bis Mittwoch!

Antikes, Altes, Schöngeistiges

Denn Peter van den Hoogen verkaufte Antikes – in früheren Jahren viel Nautisches und im durchaus größerem Stile; in den letzten Jahren dann aber entspannter "alles eine Nummer kleiner":

Antike Bücher, Gebrauchte LP´s, Schmuck, Bilder, Möbel – und alle möglichen Alltags-Gegenstände. Peter war ein seeehr netter Kerl mit überaus fairen Preisen.

So wurde er mit der Zeit auch viel von meinen SchülerInnen frequentiert – denn Peter´s Laden lag in der Venloer Str. 28 – und somit ganz in der Nähe meines (alten) Kölner Studios. Birgit und Bronsen können ein Lied davon singen :-)

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Aber was ist dann mit unseren Treffen?

Als ich im November 2015 dann mit meiner "Kölner Location" nach "14 Jahren im Belgischen Viertel" in den Kölner Süden umzog, war der einzige "Negativpunkt" auf meiner damaligen Liste: "...wegfallende Treffen mit Peter...":

Doch zunächst hatte ich noch einen wöchentlichen Weiterbildungs-Termin im Belgischen Viertel – beim guten Rudi Baier. So wechselte zwar der Tag – aber unsere Treffen blieben im gewohnten wöchentlichen Rhythmus. Nachdem Rudi leider am 21.06.2016 überraschend verstorben war, vergingen zwischen unseren Treffen dann leider oft 2-3 Wochen – kam ich doch einfach zu selten in diese Kölner Ecke: Das Leben dehnte sich und uns ein wenig.

Unser letztes Treffen fand am 05.10.2016 statt – ich kaufte u.a. neben einer Trommel einen wunderschönen Tempelwächter. In der Nacht vom 7ten auf den 8ten Oktober 2016 verstarb Peter dann plötzlich und unerwartet.

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So unterschiedlich können gleiche Zeiten sein, meine Tränen kullern langsam mit einem Glas Wein. In der Hoffnung, dass mein Herz losreißt und das Glück es für immer umkreist. Auf einer Reise, die nicht weiss, wohin sie führt, die Sehnsucht nach Freiheit verspürt.

Nikita Morgan Anthamatten

Ein toller Mensch

Ich hatte Peter oft ermuntert, seine Rentenpläne ("…dann behalt ich nur die besten Sachen und verkauf´ noch ein wenig von zu Hause aus übers Internet…") gut vorzubereiten – und beispielsweise beizeiten seine (nunmehr inaktive) Website aufzubauen. Das tat er. Gemeinsam besprachen wir so das ein oder andere.

Ich dachte des Öfteren "Du musst noch bei Peter vorbei – das ist wichtig für ihn…" – und wähnte mich durchaus als eine gewisse "kleine Hilfe und Stütze am Lebensrande": Als ich dann durch einen Zettel auf seiner Ladentüre von seinem überraschenden Tod erfuhr und mit Tränen in den Augen zum Auto zurückging, wurde mir erst richtig bewusst, dass es wohl oft genug anders herum gewesen war. Beschämt muss man sich oft eingestehen, dass man die eigene Person – immer und immer wieder – viel zu wichtig wähnt. Wie viele mögen wohl an dem "stillen, rauchenden Kerl hinter seinem Schreibtisch" durch seinen Laden gehuscht sein – ohne zu ahnen, was da für ein feiner Kerl sitzt.

Mach´s gut Peter! Oh – wie vermisse ich unsere (alkoholfreien – denn wir trinken ja nicht vor dem Abend!) "Trinker-Treffen am Mittwoch-Nachmittag" :-/ Und grüß´ Nikita von mir. 

Nachtrag im März 2017: "Nachruf Peter van den Hoogen" im Kölner Stadtanzeiger

Der Kölner Stadtanzeiger hat in der Wochenendausgabe vom 11./12.03.2017 einen ganzseitigen Nachruf auf Peter verfasst: Hier geht es zur Online-Version dieses Artikels "Antiquitätengeschäft als Lebenselixier" (Artikel-Titel in der Printausgabe): http://www.ksta.de/koeln/ein-leben-fuer-alte-schaetze-erinnerungen-an-antiquitaetenhaendler-peter-van-den-hoogen-26176558 

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