96kHz-Serie "Kleines Gesangs-ABC für ProduzentInnen"

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Teil 9:  Kopfhörersound – Ordentlich was auf die Ohren?

(Artikelserie aus dem 96kHz.de-Online-Magazin 2009-2010)


Wie schon beim Thema „Haltung vor dem Mikro“ geht es mir auch im heutigen Artikel nicht vornehmlich um „Hardware und Geräteauflistungen“ – Internet und Fachpresse sind schließlich voll mit „bewertenden Vergleichstests und Markt-Übersichten“ aller gängigen Kopfhörer-Typen. Es geht mir eher darum, was „unter dem Kopfhörer“ passiert – sprich: Bei den SängerInnen.

Wer nicht hören will – muss fühlen.

Kopfhörermix: Individuell und subjektiv

ProfisängerInnen wissen in der Regel, wie sie´s gern haben – und bringen oft sogar ihre eigenen Kopfhörer mit. Insbesondere für junge, unerfahrene SängerInnen gilt jedoch: Fragen Sie als ProduzentIn nach und bieten Sie vorab verschiedene Sound- und Mix-Möglichkeiten an, denn die Damen und Herren wissen zunächst oft einfach nicht, ob ihr Kopfhörermix "stimmdienlich" ist: Woher auch?

Diese fast banal klingende Aufforderung ist wichtiger, als man zunächst denkt, denn wenn sich junge SängerInnen beim Einsingen nicht wohlfühlen und dementsprechend „schlechtere Leistung“ bringen, dann suchen diese (und oft leider auch ihre ProduzentInnen) den Grund in allem – aber eben meist nicht im Kopfhörermix. Und wenn die SängerInnen nicht wissen, wie´s besser sein könnte, kommen sie auch nicht auf die Idee nachzufragen ;-) Der Kopfhörermix ist eine durchaus individuelle und subjektive Angelegenheit, für die es sich lohnt, zu Beginn der Session etwas Zeit einzuplanen.

Die Grundlautstärke des Kopfhörermixes lässt sich wahrscheinlich noch recht schnell finden – aber auch hier können unerfahrene SängerInnen anfangs schon mal vorschnell „zustimmend nicken“ – man weiß es halt nicht besser ;-)

Nachfragen und optimieren

Daher nach den ersten drei Takes vielleicht nochmals nachfragen und optimieren – oder einfach mal ausprobieren (vielleicht auch ohne Ankündigung), ob „etwas mehr oder weniger Pegel“ zu positiven Veränderungen führt (ich persönlich arbeite in Produktionen sehr bewusst und „positiv manipulierend“ mit Lautstärke, EQ und Effekten des Kopfhörermixes meiner SängerInnen).

Abgesehen von der Gesamt-Lautstärke ist aus stimmlicher Hinsicht insbesondere das Verhältnis zwischen „Stimme und Playback“ genauer zu betrachten – bzw. zu „erhören“:

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Ist das Playback zu laut...

Wenn das Playback im Verhältnis zur Stimme zu laut ist, werden unerfahrene SängerInnen meist eher mit mehr Atemdruck auf die Stimme reagieren, dem sogenannten Forcieren. Forcieren – also "Nachschieben mit Atemluft" – macht den Ton aber nie "größer". Das Grundgesetz lautet hier: Je mehr schiebende Atemluft von unten – desto weniger Ton! Die Erklärung, warum dies so ist (der gesangliche Laie denkt doch zunächst meist umgekehrt) würde in eine gesangstechnische Abhandlung ausufern – dafür ist hier besagter Weise nicht der Ort. Es ist aber definitiv so: Gesungen wird auf einer ruhig stehenden (gestützen) Luftsäule und nicht "mit der Luft".

Ist das Playback zu leise...

Ist andererseits die Stimme im Verhältnis zum Playback zu laut, so besteht die Gefahr, dass unerfahrene SängerInnen "sich zurückhalten" und "mit angezogener Handbremse" singen. Selbstverständlich wird es jedoch auch immer wieder mal SängerInnen geben, die erst „wenn sie sich selbst so richtig laut auf die Ohren bekommen“, voll auf Touren kommen – die Empfindungen sind hier so individuell wie die Menschen verschieden sind: Kommunikation bleibt hier das Zauberwort.

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Wähle weise

Keine Frage: Auch die Wahl des Kopfhörers ist von Bedeutung – und daher werde ich das Thema „Hardware“ hier natürlich nicht gänzlich auslassen:

Während Klang, Lautheit und Tragekomfort dem individuellen Geschmack der jeweiligen KünstlerInnen unterliegen können (zu „Klang“ jedoch weiter unten noch ein wenig mehr) – so gibt es doch einige meist allgemein gültige Grundsätze.

Die besten Erfahrungen habe ich persönlich bisher mit „halboffenen Kopfhörern“ (z.B. AKG K 240 DF) gemacht – auch wenn des öfteren „geschlossene Kopfhörer“ für Gesangs-Aufnahmen empfohlen werden:

Denn die „geschlossenen Kopfhörer“ (z.B. „Drummer-Kopfhörer“ wie Beyerdynamic DT 770 MR oder die Vocalvariante DT 770 PRO) sind „aufnahme-technisch“ oft dankbarer:

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Offen oder geschlossen?

Entsprechende Empfehlungen kommen daher auch oft aus Tontechnik-Kreisen – und nicht von SängerInnen. Geschlossene Kopfhörer verhindern bekannterweise sehr effektiv die Kopfhörer-Übersprechung auf das Mikrofon – genau dies freut TontechnikerInnen verständlicher Weise – wird jedoch den SängerInnen oft zum Verhängnis:

Die Wahrnehmung des Raumklanges (mehr zu diesem Thema in 14 Tagen in Teil 10 dieser Serie) spielt im Gesang nämlich eine sehr wichtige Rolle. Raumreflektionen werden durch geschlossene Systeme aber nahezu völlig eliminiert, was zur Folge hat, dass u.a. die gesangliche Intonation oft leidet.

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Die Sache mit dem einen Ohr

Ein Kompromiss bei dieser Problematik wäre das berühmte „Kopfhörer absetzen auf einem Ohr“ (obschon dies nicht allen KünstlerInnen gleich gut liegt – zu Recht, wie wir sehen werden). Unnötig zu erwähnen, dass man dabei den Sound der abgesetzten Kopfhörermuschel stummschalten sollte (oder entsprechend "neben dem Ohr" aufsetzt) – sonst nützt alle Theorie der „übersprechungsfreien Aufnahmetechnik“ nix ;-) Zu dieser oft üblichen Vorgehensweise (ein Ohr frei) sei jedoch kurz folgender Gedanke angeführt:

Das rechte Ohr versorgt vornehmlich die linke Hirnhälfte mit „Input“ – das linke Ohr hingegen vornehmlich die rechte Hirnhälfte. Der rechten Hirnhemisphäre werden dabei eher Aspekte wie ganzheitlich, intuitiv, und integrativ zugesprochen, der linken hingegen eher rationale, analytische und beurteilende Aspekte (dies bezieht sich auf Rechtshändigkeit; bei Linkshändigkeit verhält es sich oft – wenn auch nicht immer – umgekehrt). Dies ist selbstverständlich nur eine sehr grobe Unterteilung, da die Hirnforschung hier immer noch in den Anfängen steckt und Hirnprozesse sicherlich komplexer als Klassifizierungen wie „Links und Rechts“ sind (!).

Rechts oder Links?

Zu bedenken ist des Weiteren, dass die rechte Hirnhälfte (wiederum bei rechter Laterialität) eigentlich bei der Identifikation von Tönen und Melodien überlegen ist und im besonderen Maße darauf spezialisiert ist, Verbindungen zwischen den Obertönen eines Tones herauszufinden.

Obschon auch die linke Hirnhälfte zu gewissen Anteilen bei der Melodie-Wahrnehmung und der Analyse harmonikaler Zusammenhänge aktiv ist, so liegt ihre wesentliche Stärke – im Falle unserer Melodie – eigentlich in der Analyse der rhythmischen Phrasierung – also der rhythmischen Muster.

Warum eigentlich so oft „eigentlich“?

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© by Franz Hamm

Laterales Chaos

Zu diesem „eigentlich“ möchte ich – um sie endgültig in die „laterale Konfusion“ zu führen – den Wissenschaftler, Pianisten und Komponisten Robert Jourdain aus seinem Buch „Das wohltemperierte Gehirn – Wie Musik im Kopf entsteht und wirkt“ zitieren: „Wir haben gesehen, daß die Basis für die Wahrnehmung harmonischer Intervalle (bei den meisten Menschen) im audiotorischen Cortex der rechten Hirnhälfte liegt, rhythmische Fähigkeiten jedoch bevorzugt in der linken Hemisphäre [...] daß Melodien besser wahrgenommen werden können, wenn sie dem linken Ohr präsentiert, das heißt vornehmlich zur rechten Gehirnhälfte geleiten werden. Bei rhythmischen Verläufen ist genau das Gegenteil der Fall, man nimmt sie genauer war, wenn sie dem rechten Ohr und damit der linken Hirnhälfte zugeführt werden.“

Robert Jourdain schreibt weiter an anderer Stelle: (wie) “[...] bereits erwähnt ist die linke Hemisphäre ebenfalls an der harmonischen Analyse beteiligt, allerdings weniger stark [...] Von daher darf man sich nicht vorstellen, daß Melodien in die rechte Hirnhälfte geleitet und ausschließlich dort verarbeitet würden; wie bei allen Aspekten der Musikwahrnehmung sind auch hier mehrere Teile des Gehirns beteiligt. Innerhalb der Neuropsychologie herrscht eine Kontroverse, an der man ermessen kann, wie kompliziert die Musikwahrnehmung tatsächlich ist. Wie Forschungsergebnisse zeigen, setzen Profimusiker bei der Wahrnehmung von Melodien nicht die rechte, sondern die linke Hemisphäre ein. Das rechte Ohr (das vornehmlich mit der linken Hirnhälfte verbunden ist) ist bei Musikern das überlegenere. Eine Erklärung dafür könnte sein, daß linkshemisphärische Dominanz von Natur aus mit musikalischem Talent in Verbindung steht und daß dieses Talent eine Voraussetzung für eine professionelle, musikalische Ausbildung ist. Die Forschung zeigt jedoch auch, daß diese Erklärung nicht ausreicht. Mit zunehmendem musikalischen Training „wandert“ nämlich die cerebrale Dominanz für Melodien von der rechten in die linke Hemisphäre. Profimusiker unterscheiden sich in ihrer Laterilisation von ungeübten Hörern [...]“

Ganzheitliches Hören

Hören ist ein ganzheitlicher Vorgang: Der verbindende Hirnbalken zwischen den beiden Hirnhälften – Corpus callosum – ist bei BerufsmusikerInnen (sowie übrigens generell bei Frauen) nachweislich stärker ausgebildet als bei NichtmusikerInnen.

Da beide Hirnhälften insbesondere beim Musizieren komplex zusammenarbeiten, hatte ich wohl deshalb bei der Methode des „einseitigen Abhörens“ schon immer ein etwas „zerrissenes Gefühl“; dieser „Trick“ erschien mir „bauchmäßig irgendwie nicht stimmig“ – was die Ergebnisse der Hirnforschung offenbar bestätigen.

 

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Yin und Yang der Ohrenwelt

Bevor Sie also bei Ihren Überlegungen „welche Kopfhörer-Seite die KünstlerInnen denn nun benutzen“ vom jeweiligen musikalischen Entwicklungsstand (Laie oder Profi?) bis zur Laterialität und Händigkeit erst Grundlagen-Forschung betreiben müssen: Warum nicht einfach beide Ohren benutzen und gegebenenfalls mit einen halboffenen Kopfhörer arbeiten? Da alles im Leben den Gesetzen von Plus und Minus – von „Yin und Yang“ – folgt, so folgerichtig auch unsere Musikwahrnehmung:

Abschließend zur Kopfhörerbauform: Ich persönlich nutze beide Bauweisen – den „halboffenen Kopfhörer“ jedoch deutlich mehr (in circa 95 % der Fälle): Der geschlossene Kopfhörer kommt in sehr speziellen Situationen dennoch gelegentlich „mal auf die Ohren“ – und hat dann durchaus seine Daseinsberechtigung als „nützliches Werkzeug“. Und wie immer gilt selbstverständlich: Wenn Ihr Lieblingssänger seit 15 Jahren mit einem Ohr im Kopfhörer und dem anderen im löblichen Raumklang klarkommt und seine Resultate für sich sprechen – dann ist alles gut!! Es ist – jenseits aller kopfigen Theorien – immer das richtig, was funktioniert. Ich schrieb oben nicht umsonst von meiner „persönlichen Erfahrung“ ;-) 

Nun aber zum Sound

Natürlich wirkt sich auch der EQ-Sound aus – und dieses Fachgebiet ist Ihnen als ProduzentIn und / oder TontechnikerIn ja zur Genüge bekannt.

Einen Gedanken zu den Frequenzen des Kopfhörer-Sounds möchte ich Ihnen aber noch mitgeben – obschon dieser zweifellos einen recht experimentellen Ansatz beinhaltet und ich in meiner Praxis als Sänger und Stimmbildner auch lediglich auf rudimentäre Erfahrungen mit folgender Theorie zurückblicken kann:

Der französische HNO- Arzt Alfred A. Tomatis formulierte nach Tests und Studien sein sogenanntes „erstes Tomatis-Gesetz“ (es gibt insgesamt drei):

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Die Tomatis Gesetze

„Die Stimme enthält als Obertöne nur die Frequenzen, die das Ohr hört.“ – so lautet das erste Tomatis-Gesetz. Mit Sängern, die Tomatis wegen stimmlicher Probleme aufsuchten, führte dieser Hörtests durch, in denen er unter- und überbetonte Frequenzlöcher im Hörbild feststellte, die zu den klanglichen Ausfällen im Stimmspektrum passten. Dies führte schließlich zur Entwicklung eines Apparates – seines „elektronischen Ohres“: 

Die SängerInnen singen dabei über ein Mikrofon und hören sich simultan über den Kopfhörer (also unsere normale Aufnahmesituation). Die über den Hörtest ermittelten „Hörschwächen“ wurden nun im Kopfhörermix „verbessert“ und entsprechend „ausgeglichen“.

Die Ergebnisse waren – laut Tomatis – ungemein erfolgreich und führten zum „zweiten Tomatis-Gesetz“: “Gibt man dem Ohr die Möglichkeit, nicht mehr oder nicht gut wahrgenommene Frequenzen wieder korrekt zu hören, so treten diese augenblicklich und unbewusst wieder in der Stimme in Erscheinung“.

Da die stimmlichen Probleme beim „normalen Singen ohne Kopfhörer“ jedoch wieder zurückkehrten, entwickelte Tomatis sein Gerät weiter, um die Stimmen „dauerhaft zu heilen“. Da dieser therapeutische Ansatz jedoch unser Thema „Kopfhörersound“ verlässt, gehe ich hier nicht weiter auf das Schaltbild dieser weiter entwickelten Apparatur ein.

Die fortgesetzten Versuche führten jedoch – dies sei der Vollständigkeit halber noch abschließend erwähnt – zum „dritten Tomatis-Gesetz“: „Die über eine bestimmte Zeitdauer wiederholte akustische Simulation führt zur endgültigen Veränderung des Gehörs und folglich der Phonation“.

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Autotune als Vocalcoach?

Unabhängig und ohne Wissen von dieser Theorie, führte vor einigen Jahren ein mir befreundeter „singender Produzent“ Selbstversuche mit seiner „abhörseitig über Autotune korrigierten Gesangsstimme im Kopfhörermix“ durch, was ihm (seinen Worten nach) recht gut half. Ich muss jedoch – wie schon oben geschrieben – betonen, dass ich mich mit dieser „Autotune-Theorie“, wie auch mit der „Tomatis-Theorie“ niemals übermäßig intensiv in der Praxis auseinandergesetzt habe. Ich weiß leider auch nicht um den derzeitigen Stand der „Tomatis-Theorie“.

Auch sei erwähnt, dass grundsätzlich ein bewusst kontrollierendes analytisches Hören während des Singens eher hinderlich ist (SängerInnen sollten nie „nachhören“, sondern im Jetzt – bzw. „zeitlich nach vorne orientiert“ sein!). Ich persönlich stehe all diesem also sehr interessiert, aber nicht „unkritisch“ gegenüber. Einmal abgesehen von dem notwendigen, vorangehenden Hörtest, welchen zumindest die „Tomatis-Theorie“ erfordern würde, finde ich diesen Ansatz jedoch überaus interessant und – insbesondere für ein Pro Audio Portal wie 96kHz.de – erwähnenswert.

Fazit:

Was nützt Ihnen eine perfekt gepegelte und übersprechungsfreie Aufnahme, wenn sich die KünstlerInnen dabei nicht wohlfühlen – und dann auch so klingen?

Beispiele für „Welthits“ mit Übersprechung gibt es andererseits genug: So kennt mittlerweile wahrscheinlich jede(r) die – in jeder Gesangszeile klar hörbare – Drumspur auf Christina Aguilera´s „Beautiful“: Vom Songbeginn bis Schlagzeugeinsatz – vom Noisegate in den Gesangspausen kaschiert (sowie auch ab Minute 3:46 besonders gut zu hören, Anm. d. 96kHz-Red.).

Solche Beispiele sollen selbstverständlich kein „Aufruf zum Schlampen“ sein, aber sie unterstreichen die Notwendigkeit einer stimmdienlichen Lösung – und im Zweifelsfalle den Vorzug der Kunst vor der perfekten Technik. Sebastian Haitz – der Macher von 96kHz.de – zitierte mir gegenüber irgendwann mal den Satz (unbekannter Herkunft): „Es gab noch keinen Tontechniker, der jemals einen Hit verhindern konnte!“

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Diese Aussage soll definitiv keine TontechnikerInnen „dissen“; sie weist aber herrlich auf den „Geist hinter den Dingen“ – auf das besagte entscheidende, künstlerische Moment jenseits der perfekten Aufnahmetechnik hin: Keith Richards sagte einmal in einem Interview (sinngemäß) „Songs schreibt man nicht – die fliegen in der Luft rum: Man muß nur nach ihnen greifen...“.

Gut fühlen

Man sollte also unter dem Kopfhörer neben dem Sound auch noch besagte „Luft“ – sprich: „den Raum für die inspirierte Intuition“ behalten. Der Ort, wo die inspirierte Gestaltung „geschieht“, liegt in den SängerInnen – und die künstlerische Bestleistung findet ihren Weg auf die Festplatte nur, wenn die KünstlerInnen sich wohlfühlen und „öffnen“ können:

„Sich gut zu fühlen“ und folgerichtig „gut zu singen“ hat also definitiv viel damit zu tun, „wie“ man sich hört. „Nur ein glücklicher Vogel kann singen“ lautet ein altes Gesangs-Sprichwort. Des Weiteren ist in der Gesangs-Ausbildung das „Singen im Raumklang“ (eingangs übrigens hauptsächlich ohne Mikrofon und Verstärkung erübt) ein sehr wichtiger Aspekt:

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© by Franz Hamm

Bewusstsein im Raum

Das bloße „Achten auf die Echowirkung des Raumklanges“ in welchem die SängerInnen üben, führt (vereinfacht ausgedrückt) bereits automatisch zu einer „Lockerung“ und zu „besserer Kehlweite“ (was die Kopfhörer-Methode des „ein Ohr im Raumklang“ ja aufgreift).

Damit komme ich auf künstlich simulierte Raumklänge zu sprechen: Den „Hall“: Ein gewisser Anteil künstlichen Raumklanges (sprich „Hall“) erleichtert sowohl im Studiokopfhörersound, wie auch im Proberaum- und im In-Ear-Sound auf der Bühne diese zum Singen so wichtige „Kehlweite“.

Zu diesem Thema möchte ich Sie in zwei Wochen zum (vorerst) letzten Teil dieser Serie einladen, welcher unter dem Titel „Hall – Eine gesangsphilosophische Betrachtung des Raumes” steht und unter anderem auch über das berühmte „Fremdeln mit der eigenen Stimme“ („Was? So höre ich mich an?“) zur finalen Betrachtung „Warum hilft Hall?“ führt. Bis dahin alles Gute und halten Sie die Ohren steif – beide ;-) (tg)

Info zu 96kHz:

Seit 2015 ist die Website www.96kHz.de offline.

Die hier archivierte Vocalcoaching-Serie 
war von 2009 bis Anfang 2015 im Onlinemagazin auf 96kHz.de zu lesen.
Das 96kHz.de-Logo sowie das auf den Header-Fotos von 96kHz zu sehende Web-Design stammt von Sebastian Haitz.